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Netzkunst: Kunst im digitalen Raum
Definition
Netzkunst bezeichnet eine Form der Kunst, die im digitalen Raum entsteht und sich durch die Verwendung von Computern, Internet und anderen digitalen Technologien auszeichnet. Diese Kunstform vereint verschiedene Disziplinen wie Bildende Kunst, Performance, Musik und Literatur und nutzt die Möglichkeiten des Internets, um interaktive und multimediale Werke zu schaffen.
Geschichte
Die Anfänge der Netzkunst reichen zurück in die 1960er Jahre, als Künstler begannen, Computer als kreatives Werkzeug zu nutzen. In den 1990er Jahren erlebte die Netzkunst eine Blütezeit, als das Internet für breite Bevölkerungsschichten zugänglich wurde. Künstlerinnen und Künstler begannen, das World Wide Web als Plattform für ihre kreativen Experimente zu nutzen und schufen interaktive Websites, Online-Installationen und virtuelle Welten.
Merkmale
- Interaktivität: Netzkunstwerke laden den Betrachter dazu ein, aktiv mit dem Werk zu interagieren, sei es durch Klicken, Scrollen oder andere Aktionen.
- Multimediale Elemente: Netzkunst kombiniert verschiedene Medien wie Text, Bild, Video, Sound und Animation miteinander, um ein immersives Erlebnis zu schaffen.
- Virtuelle Realität: Einige Netzkunstwerke nutzen Virtual-Reality-Technologien, um den Betrachter in eine virtuelle Umgebung eintauchen zu lassen.
- Partizipation: Oftmals können Betrachter selbst Einfluss auf das Kunstwerk nehmen, indem sie es verändern oder ergänzen.
Bekannte Netzkünstler
- Olia Lialina: Pionierin der Netzkunst, bekannt für ihre frühen Webprojekte wie "My Boyfriend Came Back From The War".
- Jodi (Joan Heemskerk und Dirk Paesmans): Künstlerduo, das mit subversiven Netzkunstwerken wie "wwwwwwwww.jodi.org" Aufsehen erregte.
- Rafael Lozano-Hemmer: Künstler, der interaktive Installationen und Netzkunstwerke schafft, die sich mit Überwachung und Kontrolle im digitalen Zeitalter auseinandersetzen.
Bedeutung
Netzkunst hat die Kunstwelt nachhaltig beeinflusst, indem sie neue Formen der kreativen Ausdrucksweise und Kommunikation hervorgebracht hat. Sie stellt traditionelle Vorstellungen von Kunst und Kunstwerken in Frage und eröffnet neue Möglichkeiten für die Zusammenarbeit und Partizipation in der Kunstproduktion.
